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Eigentum verpflichtet, so ist es schon im Grundgesetz festgehalten. Eigentum und Vermogen, Kapital und Besitz stellen eine Form des personlichen wie gesellschaftlichen Reichtums dar. Doch wie wird dieser Reichtum erworben? Wie wird er verteilt? Die Grundwerte des wirtschaftlichen Handelns sind in der Bundesrepublik Deutschland durch die Soziale Marktwirtschaft definiert. Diese wiederum ist in ihrer Entstehungsgeschichte gepragt durch die katholische Soziallehre, die ihren Ursprung als geschlossene Konzeption im 19. Jahrhundert hat. Als solche stellte sie seinerzeit den Gegenentwurf fur radikale Gesellschaftsmodelle eines Sozialismus bzw. Kommunismus dar. Der Schriftsteller Viktor Hugo fasste dies pragnant zusammen: Die Katholische Soziallehre ist motiviert aus Liebe zu den Armen, nicht aus Hass auf die Reichen."e; Unter dieser Betrachtung bedarf auch der Begriff Reichtum eine differenzierte Bewertung. Auf der einen Seite ist Eigentum etwas Erstrebenswertes, auf der anderen Seite bietet dieses - jedoch nur durch eigene Leistung verdient - auch die Moglichkeit, gesellschaftliche Teilhabe zu erleben. Daher kann bloer Reichtum auch hemmend wirken. Diese Betrachtung wird viel zu selten angestellt. Kurz: Welche Rolle kann die Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert einnehmen? Dieses Buch eroffnet wichtige Perspektiven in der aktuellen Debatte zur sozialen Gerechtigkeit.