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Die Monographie untersucht den Gebrauch von Diagrammen zu Erkenntniszwecken. Anhand der Schlusselszenen von euklidischer Geometrie und spatmittelalterlicher Physik zeigt die Studie, wie Diagramme Raumlichkeit und Regeln, Logik und epistemischen Uberschuss, Doppeldeutigkeit und Prazision so verbinden, dass neue Einsichten gewonnen und unbekannte Phanomene erschlossen werden. Zunachst wird erarbeitet, warum konstruierte Diagramme im Allgemeinen mehr Informationen zeigen als zu ihrer Konstruktion aufgewendet werden, mithin einen Erkenntnisuberschuss produzieren. Dieser Uberschuss wird gegen eine machtige bildkritische Tradition als zentrales und legitimes Prinzip der Figurenbeweise der euklidischen Geometrie identifiziert. Schlielich rekonstruiert die Arbeit, wie Nicole Oresme in seiner bahnbrechenden Konfigurationsdoktrin im 14. Jahrhundert die Diagramme Euklids als epistemisches Instrument einsetzt, um eine universale Quantifizierung aller Naturvorgange vorzunehmen.